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Ein Besuch in Zell am Harmersbach im Schwarzwald

Zell am Harmersbach - Blick auf die Hauptstraße mit Rathaus
Zell am Harmersbach - Blick auf die Hauptstraße mit Rathaus

Im unteren Kinzigtal im Schwarzwald zweigt bei Biberach das 16 km lange idyllische Harmersbachtal ab. In dem stark zersiedelten Tal gibt es noch heute etliche stattliche Bauernhöfe mit den charakteristischen Walmdächern, darunter der Fürstenberger Hof. Zell am Harmersbach ist die größte Ortschaft im Tal, die es zusammen mit den Orten Ober- und Unterharmersbach und kleineren Parzellen auf etwa 8.000 Einwohner bringt. Neben dem Fremdenverkehr und der holzverarbeitenden Industrie ist die Keramikindustrie (Zeller Keramik Manufaktur) hier von Bedeutung.

Der weithin sichtbare Storchenturm ist eines der wenigen Überbleibsel der alten Stadtbefestigung, da die Ortschaft durch viele Kriege und Brände in den stürmischen Zeiten des Mittelalters gelitten hat. Im Turm ist heute ein Heimatmuseum mit Darstellung der alten Handwerke, Trachten aus der Region, Keramik und eine umfangreiche Uhrensammlung aus allen Zeiten untergebracht. Bei unserem Besuchen in Zell a.H. im Juni konnte man im Storchennest auf der Turmspitze drei kleine Neubürger beobachten. Die am Rathaus marktplatzartig erweiterte Hauptstraße mit vielen Jugendstil- und Klassizismusbauten bietet neben Bäcker, Metzger etc. zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten.

Zell am Harmersbach Sehenswürdigkeiten - Storchentum, Jugendstilhäuser, Fachwerk, Stadtmodell
Zell am Harmersbach Sehenswürdigkeiten

Während meine Frau einkaufte, besuchte ich die Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten“, die für Kultur- und Kircheninteressierte sicherlich das Highlight im Tal ist. Sie steht zum größten Teil auf Unterharmersbacher Gebiet. Der seltsame Name der Kirche geht auf eine zwei Sagen zurück (hier die eine), in der ein aus der Gefangenschaft zurückgekehrter Söldner seine Ketten, gemäß seinem Gelübde, in die Kirche brachte. Seitdem hängen im Chorraum stilisierte Ketten. Der Ursprung der Kirche geht wohl vom Kloster in Gengenbach aus, das einen Mönch hierhin schickte zur Verwaltung der Güter. Er lebte in einer „Zelle“, worauf heute der Ortsname Zell zurückgeführt wird. Die ältesten Bauteile der Kirche, der Chor mit gotischen Fenstern und der Turm, stammen aus dem Jahre 1480.

Wandertipp: Die Öffnet internen Link im aktuellen FensterHahn-und Henne-Route, ein Premiumweg und Genießerpfad im Schwarzwald. Die 14 Kilometer lange Rundwanderung führt teils auf neu angelegten urwüchsigen Pfaden durch dichte Bannwälder, vorbei an Wildbächen oder an schroffen Felsformationen.

Fazit: Bei unseren Besuchen haben wir zahlreiche gutausgeschilderte Wanderwege rund um Zell a.H. und im Harmersbachtal erwandert und viele Radtouren gemacht. Wie so oft im Schwarzwald werden steile Anstiege mit schönen Ausblicken belohnt und die Gastronomie bietet gute Küche zu akzeptablen Preisen.

Ein Heimatmuseum – das Storchenturm-Museum

Stadtmodell von Zell im Storchenturm-Museum
Stadtmodell von Zell im Storchenturm-Museum

Im Turm und den Nebengebäuden ist heute ein Heimatmuseum mit Darstellung der alten Handwerke, Trachten aus der Region, Keramik und eine umfangreiche Uhrensammlung aus allen Zeiten untergebracht. Auf 800 m² Ausstellungsfläche sind über 3000 Exponate zu sehen. Nachgebaut sind Werkstätten von Zigarrenmachern, Flaschnern oder Hafnern. In Vitrinen sind Mineralien aus den Steinbrüchen des Kinzigtals zu sehen. Eine über 100 Jahre alte Puppenstube, eine Märklineisenbahn, etliche Schwarzwald-Uhren und Geschirr der Zeller Keramik sind nur einige der zahlreichen Exponate.
Weitere Infos auf der Webseite des Museums: Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.storchenturmmuseum.de

Zeller Keramik

Zeller Keramik – das weltbekannte Hahn-und-Henne-Geschirr
Zeller Keramik – das weltbekannte Hahn-und-Henne-Geschirr

Bereits 1794 wurde die Zeller Fayence-Fabrik von Josef Anton Burger in Zell am Harmersbach gegründet. Eine wechselvolle Geschichte mit Besitzerwechseln und zeitweiser Porzellanherstellung folgten in den nächsten Jahrhunderten. Bekannt geworden ist die Zeller Keramik mit dem eins für Kinder entworfene Hahn und Henne-Decor. Mit Gipsformen werden die Rohlinge aus Ton hergestellt und anschließend auch heute noch in fünf Schritten von Hand mit Pinsel aufgemalt. Über 150 Teile umfaßt die beliebte traditionelle Serie. In dem benachbarten 2007 gegründeten Keramikmuseum werden auf 160 m² Fläche seltene Stücke, von der Jugendstilzeit, bis zur heutigen Produktion gezeigt.
Webseite der Öffnet externen Link in neuem FensterZeller Keramik

Wallfahrtskirche "Maria zu den Ketten"

Zell am Harmersbach – Wallfahrtskirche "Maria zu den Ketten" in Ortsteil Unterharmersbach
Zell am Harmersbach – Wallfahrtskirche "Maria zu den Ketten" in Ortsteil Unterharmersbach

Ein Besuch der Wallfahrtskirche "Maria zu den Ketten", die für Kultur- und Kircheninteressierte sicherlich das Highlight im Tal ist, lohnt sich. Sie steht zum größten Teil auf Unterharmersbacher Gebiet. Der seltsame Name der Kirche geht auf eine zwei Sagen zurück (hier die eine), in der ein aus der Gefangenschaft zurückgekehrter Söldner seine Ketten, gemäß seinem Gelübde, in die Kirche brachte. Seitdem hängen im Chorraum stilisierte Ketten. Der Ursprung der Kirche geht wohl vom Kloster in Gengenbach aus, das einen Mönch zur Verwaltung der Güter hierhin schickte. Er lebte in einer "Zelle", worauf der heutige Ortsname Zell zurückgeführt wird. Die ältesten Bauteile der Kirche, der Chor mit gotischen Fenstern und der Turm, stammen aus dem Jahre 1480.
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Impressionen aus Zell am Harmersbach

Zell am Harmersbach – der Storchenturm von 1462, Teil der alten Stadtbefestigung, wird heute als Heimatmuseum genutzt
Zell am Harmersbach – der Storchenturm von 1462, Teil der alten Stadtbefestigung, wird heute als Heimatmuseum genutzt
Narrenbrunnen an der Ecke Hauptstrasse / Kanzleistrasse in Zell a. H.
Narrenbrunnen an der Ecke Hauptstrasse / Kanzleistrasse in Zell a. H.
Zell a.H. – Schwedenkanonen zur Erinnerung an den Dreißijährigen Krieg an der Ostseite des Storchenturms
Zell a.H. – Schwedenkanonen zur Erinnerung an den Dreißijährigen Krieg an der Ostseite des Storchenturms

Tourist-Info Zell am Harmersbach

Touristinformation Zell am Harmersbach
Alte Kanzlei
77736 Zell am Harmersbach
Tel.: 0 78 35 - 63 69 47
EMail: tourist-info@zell.de
Weitere Infos auf der Webseite Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.zell.de

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