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Neuf-Brisach – Stadt und Festungsanlage im Elsass

Neuf-Brisache – die Stadtkirche St. Louis von 1777 am zentralen Exerzierplatz
Neuf-Brisache – die Stadtkirche St. Louis von 1777 am zentralen Exerzierplatz

Das gegenüber der deutschen Stadt Breisach gelegene französische Neuf-Brisach geniest zusammen mit anderen Festungsanlagen seit 2008 den Status als UNESCO-Weltkulturerbe. Nur der Rhein trennt die beiden Städte. Das nach der Annektierung durch Frankreich im 17. Jahrhundert an Österreich zurückgegebene Breisach auf deutscher Seite veranlasste die Franzosen auf der Gegenseite eine mächtige Befestigung zu bauen. Ludwig XIV beauftragte daraufhin seinen General und Kriegsarchitekten Vauban mit dem Bau der bis heute einzigartigen Festung in Form eines Achtecks mit zentralen Exerzierplatz. Die Stadtanlage ist somit  repräsentativ für die Militärarchitektur des Barock.

Neuf-Brisach hat den Status als UNESCO-Weltkulturerbe

Neuf-Brisach Sehenswürdigkeiten: Kirche, Colmarer Tor, Porte de Belfort, Wallgraben der Festung
Neuf-Brisach Sehenswürdigkeiten: Kirche, Colmarer Tor, Porte de Belfort, Wallgraben der Festung

In der Stadt gab es in den quadratischen Häuserblöcken Unterkünfte für die Soldaten und Offiziere, Versorgungseinrichtungen, eine Kirche und Häuser für nicht-militärische Einwohner der verschiedenen Stände. Die für damalige Verhältnisse optimale Festungsanlage war mit einem ausgeklügelten System von Mauern, Wällen, Gräben, Tunneln und Toren umgeben. Da der Grundriss der Stadt bis heute unverändert blieb, sind keine Stadterweiterungen möglich gewesen. Deshalb sind Gewerbegebiete und Industrieanlagen nur in den umliegenden Gemeinden zu finden und Neuf-Brisach ist heute eine reine Wohnstadt für Pendler mit wenigen Geschäften.

Auffälligste Hinterlassenschaften der alten Stadtbefestigung sind die beiden Tore von ursprünglich vier reichverzierten Prunktoren. Sie galten als die Schwachstellen der Befestigung, deshalb sind die Zufahrtsstraßen in Abschnitte unterteilt, die mehrmals rechtwinkelig die Richtung wechseln. Das Colmarer Tor wird über eine noch vorhandenen Steinbrücke erreicht. Das Erdgeschoss der "Porte de Colmar" beherbergte die Polizeistation, das Wachhaus des Diensthabers, ein Gefängnis und ein größeres Munitionslager. Im ersten Stock befand sich eine Wohnung für einen Stabsoffizier. Im 19. Jahrhundert diente das Stadttor als Küche und Bäckerei für die Armee. Nach 1870 ist auch eine Nutzung als Offiziersclub und "Kasino" für die deutsche Garnison belegt.

Im Untergeschoss des Belforter Tores in Neuf Brisach.befindet sich ein Militärmuseum: das Museum Vauban. Die Sammlung des 1957 eröffneten Museums zeigt zahlreiche Ausstellungsstücke wie Pläne und Fotos zur Geschichte der barocken Festung Neuf-Brisach. Der Bau der Anlage wird anhand eines Reliefplans mit Tonkommentare und Lichtanimationen anschaulich dokumentiert.
Öffnungszeiten: 1. Mai bis 30. September: täglich, außer Dienstags, von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Kleiner Eintritt wird erhoben.

Neben den Befestigungsanlagen und der gut erhaltenen Stadtstruktur gibt es noch die "königliche" Stadtkirche St. Louis von 1777. Sie wurde nach ihrem Wiederaufbau am 5. Oktober erst 1975 eingeweiht. Im Sommer 2018 wurde in den Kasematten das Musée Arts Urbains et du Street Art, kurz Mausa genannt, eröffnet.

Tourist-Infos Neuf-Brisach

Tourist-Info Neuf-Brisache
Office de Tourisme
6, Place d'Armes
68600 NEUF-BRISACH
France
Téléphone: +33 (0)3 89 72 56 66

Führung werden in den Sommermonaten in französischer Sprache angeboten. Ohne Führung kann man auch dem beschilderten Rundweg durch die Stadt und die Festungsanlage folgen, der an der Tourist-Info startet.

Internet: Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.tourisme-paysrhinbrisach.com/

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