Odilienberg – Kloster im Elsass - Rhein-Eifel.TV-Video bei YouTube
Odilienberg und das Kloster Hohenburg im Elsass
Auf dem langgestreckten Bergrücken des 763 m hohen Odilienberges über der Oberrheinebene steht das Kloster Hohenburg. In langen Schleifen windet sich eine Straße von Obernai etwa 10 km hinauf zum Ausflugsziel. Der Odilienberg wird der heilige Berg des Elsass genannt und das im 7. Jahrhundert auf steilen Fels in der Hohenburg errichtete Kloster ist der meistbesuchte Wallfahrtsort im Elsass. Die heilige Odilia ragt als überlebensgroße Sandsteinstatue weithin sichtbar am Rand des Felsens. Sie erhielt das Kloster aus Reue von ihrem Vater, dem fränkischen Fürsten Eticho, nachdem dieser sie anfangs als blindes Baby töten wollte. Die Legende besagt, das Odilia im Alter von 12 Jahren nach ihrer Taufe wieder sehend wurde.
Das Kloster Hohenburg wurde bis ins Mittelalter als Frauenkloster genutzt und später nach der heiligen Odilia benannt. Die Blütezeit des Klosters war im 12. Jahrhundert. Danach wurde es wegen der exponierten Berglage des Öfteren angegriffen und zerstört. Auch brachten die Nonnen das Kloster immer wieder in Wirtschaftliche Not. Ende des 17. Jahrhundert wurde das Kloster erneut wieder aufgebaut, ehe es durch die Franzosen säkularisiert wurde. Ab 1853 wurde der Ort durch Franziskanerinnen wieder zum Wallfahrtsort gemacht. Heute ist sogar ein Hotel im Kloster zu finden. Rund um den oberen Teil des Berges zieht sich eine gut 10 km lange Heidenmauer, die teilweise aus natürlichen Felsformationen und aus großen Steinblöcken ohne Mörtel zusammengesetzt ist.
Die Tränen- und die Engelskapelle. Von den Terrassen hat man einen fantastischen Rundblick auf das Rheintal. Hier stehen über dem Steilrand des Felsens noch zwei von mehreren Kapellen, die sich in romanischer Zeit rings um das Kloster gruppierten. Die inmitten des alten merowingischen Friedhofs mit ausgehauenen Felsengräbern errichtete Tränenkapelle, in der die Heilige Odilia der Legende nach, für das Seelenheil ihres verstorbenen Vaters mit Tränen gebetet hat, damit dieser aus dem Fegefeuer erlöst wird. Die Engelskapelle wird wegen ihrer Lage über der Felsenwand auch Hängende Kapelle genannt, steht wohl auf den Grundmauern eines römischen Wachturm. Beide Kapellen aus dem 12. Jahrhundert sind im Innern reich mit Mosaiken geschmückt.
Panoramablick von der Klosterterasse. Grandios ist bei klarem Wetter der weite Blick über das Elsass, die Rheinebene und den fernen Schwarzwald. Allein dieser Panoramablick ist schon ein Ausflug wert.
Romanische Kreuzkapelle
Von der ursprünglichen romanischen Bausubstanz sind nur wenige Reste erhalten. Neben einigen Grundmauern ist es die sehenswerte Kreuzkapelle mit Kreuzgratgewölben und reichverzierten Kapitell auf einer mächtiger Mittelsäule, die in den Ostflügel der neueren Gebäude integriert ist. Sie lag einst am Kreuzgang, dessen Stelle heute der sogenannte Odilienhof einnimmt.
Grabkapelle der Heiligen Odilia
Die Hl. Odilia wurde 1946 offiziell von Papst Pius XXII. zur Schutzpatronin des Elsass ausgerufen. Ihr Grab in einer kleinen Kapelle neben der Kreuzkapelle wurde zur wichtigsten Wallfahrtsstätte des Elsass. Es ist für die Pilger der Höhepunkt beim Rundgang durch das Kloster. Ein Gedenkstein am Klostereingang erinnert daran, dass auch Papst Johannes Paul II. im Jahre 1988 das Grab besuchte.
Sonnenuhr
Gedenkstein zum Papstbesuch
Obernai im Elsass
Wer wissen will, wie eine elsässische Reichsstadt einmal aussah, der sollte nach dem Besuch des Odilienberges ins nahe Obernai fahren. Dort ist das alte Gepräge der Straßen, Gassen und Plätze bis heute unverändert geblieben. Die Kleinstadt hat Glück gehabt und ist in ihrer Geschichte von großen Zerstörungen verschont geblieben.
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Tourist-Info Obernai
Place du Beffroi
67210 Obernai
Tél : + 33 3 88 95 64 13
Fax : + 33 3 88 49 90 84